Vertrauen

Jedes Jahr hinterlässt seine eigenen Spuren. In diesem war es wohl der nicht enden wollende Sommer bis tief in den Herbst hinein. Die einen freuts, die andern weniger. Politisch war auch schon mehr los, aber nächstes Jahr sind ja dann wieder Wahlen. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Tiefststand wie schon lange nicht mehr. Unsere Wirtschaft läuft ausgezeichnet, es scheint als ob alles bestens wäre. Schön und gut, was denken denn Sie? Sind sie auch der Meinung, dass alles bestens läuft, oder beschleichen sie da ein paar Zweifel? Können wir der Grosswetterlage trauen?

Wie wir aus Erfahrung wissen, kann der Wind sehr schnell drehen. Diese Erfahrung konnten wir in der Finanzkrise machen. Geht das Vertrauen verloren, geht’s plötzlich sehr schnell bergab. Vertrauen ist ein grosses Wort. Es gibt für ein Gemeinwesen nichts Wichtigeres als das Vertrauen seiner Einwohner und Einwohnerinnen. Geht das Vertrauen in den Staat und das rechtmässige Funktionieren seiner Institutionen verloren, gibt es für den Einzelnen auch keinen Grund mehr, sich an Regeln und Gesetzte zu halten. Schaue ich über unsere Grenzen hinaus, so fällt mir auf, dass in einigen unserer umliegenden Länder das Vertrauen der Einwohner in ihren Staat am Schwinden ist und dies wiederum macht es dann für Populisten und Extremisten einfach, sich mit ihren Parolen Gehör zu verschaffen. Wir gegen den Staat, wir gegen die da oben, wir für uns. Etwas so tönt es dann. Demokratie ist die schwierigste Regierungsform die es gibt und sie ist nicht so stabil, wie man vielleicht meinen könnte. In Zeiten der Verunsicherung gerät sie oft unter Druck und der Ruf nach einer starken Hand kommt dann ganz schnell. Diese Kräfte sind an einer funktionierenden Demokratie nicht interessiert, da sie ja ihre Interessen um jeden Preis durchbringen wollen und daran hindert sie eine funktionierende Demokratie, da diese auf Ausgleich und nicht auf Ausgrenzung aus-gerichtet ist. Also wir müssen nicht blind vertrauen, unsere Institutionen sind uns Rechenschaft schuldig, diese einfach zu verteufeln, ohne konkrete Anhaltspunkte zu haben, ist verwerflich, da es die Fundamente unserer Demokratie untergräbt und somit die Stabilität des ganzen Staatswesens aufs Spiel setzt. Demokratie ist ein ständiges Aushandeln, ohne Vertrauen ist dies nicht möglich.

In Subingen sind in diesem Jahr richtungsweisende Entscheide zur Entwicklung unseres Dorfes gefällt worden. Es wurde beschlossen, eine Dreifachturnhalle zu errichten und beim Mehrzweckgebäude wird ein Vereinspavillon gebaut. Im Weiteren und wohl von grosser optischer Wirkung wird die Neugestaltung unseres Dorfkernes in den nächsten Jahren sein. Subingen soll für junge Familien attraktiv sein, gute Schulen haben, dazu gehört heute auch ein Angebot zur familienergänzenden Kinderbetreuung, welches nun geschaffen wird. Potz Blitz, da geht aber was. Dies zeugt von Gestaltungswillen und Weitblick unseres Gemeinde-rates in eine auf hohe Lebensqualität ausgerichtete Entwicklung unseres Dorfes.

Im übernächsten Jahr wird Subingen sein 750-jähriges Bestehen feiern. Das wird eine grosse feierliche Sache werden und ich freue mich schon darauf, da ich an der 1000-Jahr Feier voraussichtlich wohl nicht dabei sein werde.

So das neue Jahr steht vor der Tür, ich bedanke mich bei all jenen, die sich für unser Dorf engagieren und so das Subingen von morgen gestalten.

Heit ä guäti Wiähnachtszyt

und viu Gfröits im nöiä Johr.

Es grüsst Euch

Stephan Guggisberg

Präsident SP Subingen